Ahn Hyun-Ju
Text im Katalog
Ausstellung FARBE-RAUM-KONZEPT
6-8.2012
Kunstraum-Dreieich
E. Bernard Beuerle
Daimlerstraße 1 K
63303 Dreieich
Ahn Hyun-Ju erläutert zum Thema Materialität, dass sie seit 2001 Metall verwendet: Nach Experimenten während der Studienzeit mit anderen Materialien, lernte sie die „Präzision und Nüchternheit des Metalls“ zu schätzen. Es eigne sich besonders für ihre Arbeit, da es mit seiner Härte und Unverändertlichkeit einen Gegenpol zum anfänglich inkonstanten Farbauftrag und zur Komposition bilde.
In ihrer Beschreibung verdeutlicht sie, dass die Härte des Materials sie zu einem sensiblen Umgang mit der Farbe zwingt: „Die
Farbe, die darauf aufgetragen wird, besteht fast ausschließlich aus einer wasserverdünnten Mischung aus Pigmenten und Tuschen. Sie wird hauchdünn aufgetragen und wirkt dadurch durchsichtig und fragil“ (Ahn Hyun-Ju). Farbmaterial und Bildträger spielen zwar zusammen, gehen aber keine Synthese miteinander ein, sondern bewahren jeweils ihre Unabhängigkeit, die such in einer starken Präsenz beider zeigt.
Die Künstlerin hat neben der Vorliebe für Metall auch eine Präferenz für starke Farbkonstrate: Die in den Werken dieser Ausstellung vorherrschenden Klänge aus Blau-Grün einerseits und Gelb-Frange andererseits sind bezeichnend für viele weitere Werke. Mit diesen recht sparsamen Mitteln gelingt es ihr, mal geometrisch-penibel, mal graphisch-präzise oder gestisch-spontan die sich selbst gesetzte Aufgabe der Balancefindung in jeder Hinsicht spannungsreich zu erfüllen.