Ahn Hyun-Ju
Ausstellung recent and earlier works
Ahn Hyun-Ju
recent and earlier works
Eröffnung: 8. September 2006, 19-21 Uhr
Ausstellungsdauer: 9. Sep - 21. Okt.
Kunstraum 21
An der Eiche 1, 50678 Köln (Südstadt)
Mit Arbeiten der Südkoreanerin Ahn Hyun-Ju präsentiert der Kunstraum 21 eine faszinierend vielschichtige Malerei. Im buchstäblichen Sinne reflektieren die Werke nicht nur den Galerieraum, sondern spiegeln auch die Haltung und die Wahrnehmung der Betrachter am Anfang des 21. Jahrhunderts wider.
In leuchtendem, stark farbigen Kolorit entfacht die Malerin eine Seherfahrung, die durch metallen Bildträger nicht selten in eine Blendung übergeht. Auf Aluminium flächig aufgetragene Lack- und Ölfarben werden auf und neben den spiegelnden Metalloberflächen zu einer Verbindung des Gegensätzlichen, die häufig durch einen betont dualistischen Bildaufbau noch unterstrichen wird. Industrielle Materialien und eine nicht selten streng symmetrisch anmutende Bildsyntax vermitteln einen Eindruck des Unpersönlichen und Maschinellen, der durch unerwartete Brüche in einen spannungsreichen innerbildlichen Dialog überführt wird: kontrastreich abgesetzte Linien, unterschiedliche Tiefen der Bildträger, Sprünge in der Horizontalität der Linienführung, vertikale Versprünge durch aufgesetzte Trägerelemente, Gegenüberstellungen von Linie und Fläche, Wechsel zwischen stumpfen und reflektierenden Oberflächen, Konfrontationen von plakativ- flächigen und räumlichen Partien, von Farbigkeit und Unbuntheit. In aktuellen Arbeiten steigert Ahn diese innerbildliche Spannung auch durch den abrupten Wechsel zwischen rein flächiger und gestischer Malerei, wodurch neben der gesteigerten Bildtiefe auch die individuelle Handschrift aufgewertet wird.
Ahn Hyun-Jus Bildobjekte spiegeln die ganze Schnelligkeit und Dynamik des Informationszeitalters: in schnellen Schnitten und Brüchen wird die komplexe Seherfahrung der Gegenwart auf der Oberfläche von Metalltafeln erfahrbar. Unter völligem Verzicht auft die Kategorie Zeit wird Bewegung wie im Film Still auf die Fläche gebannt und entfaltet im Staccato der Bildelemente durch rein malerische Kräfte dennoch eine ungeheuere Dynamik.
Die Anmutung filmisch-bewegter Bilder erfährt dabei gerade durch das gestreckte Format und die horizontale Leserichtung eine besondere Betonung. Ahns stillgestellte Bewegungsabläufe entwickeln eine ganz eigentümliche meditative Wirkung, die den Sehgewohnheiten der Mediengesellschaft mit den Mitteln der Malerei auf subtile Weise antwortet und diese ganz wörtlich verstanden reflektiert.
Ahn hyun-Ju (*1969 in Seoul /Südkorea) studierte an der Ewah Women's University, Seoul, wechselte von 1995-2000 an die Kunstakademie Düsseldorf, wo sie die Klassen von Konrad Klapheck und Helmut Federle besuchte. Sie lebt und arbeitet in Düsseldorf.
-Pressetext von der Galerie Kunstraum 21